Wir sind uns meist in diesem Punkt einig: Die Karosserie eines Slotcars sollte so leicht wie möglich sein. Der Schwerpunkt so tief wie möglich.
Dann kam alles anders. Cornelius, der Erfinder und Konstrukteur der Tuningchassis für Carrera Go, kam zu Besuch.
Im Gepäck hatte er ein Slotcar im Maßstab 1:43 basierend auf einem, Standmodell von bburago.
Damit ging es dann gleich an die Testbahn und ich traute meine Augen nicht….
…Denn was ich da sah, widersprach allem, was ich bisher über Slotcar-Performance zu wissen glaubte.
Trotz der vergleichsweise schweren Karosserie – das Bburago-Standmodell brachte ordentlich Gewicht auf die Waage – fuhr das Auto wie auf Schienen. Es zog souverän durch die Kurven, hatte kaum ein Eigenleben, und beschleunigte erstaunlich dynamisch aus den Kurven heraus.
„Wie ist das möglich?“, fragte ich Cornelius, der zufrieden grinste.
Er erklärte: „Es kommt nicht nur auf das Gewicht an, sondern auf die Gewichtsverteilung – und auf das Chassis selbst. Ich habe das Tuningchassis so entwickelt, dass es das höhere Gewicht der Karosserie nicht nur kompensiert, sondern sogar nutzt.“
Das Chassis, das Cornelius mitgebracht hatte, war ein Meisterstück: tief liegender Schwerpunkt, flexible Torsionsbereiche, perfekt abgestimmte Achslagerungen. Besonders auffällig: Der Magnet saß ungewöhnlich weit hinten – was dem Auto eine völlig neue Balance verlieh.
Ich fuhr weitere Runden, schneller, mutiger. Das Slotcar blieb wie festgeklebt. Kein Kippen, kein Ausbrechen.
Und plötzlich wurde klar:
Leichtbau ist nicht immer der Königsweg. Vielmehr ist es das harmonische Zusammenspiel von Masse, Verteilung, Schwerpunkt und Fahrwerkskonstruktion, das den Unterschied macht.
Eine Lektion, die ich so schnell nicht vergessen werde. Aber seht selbst:
